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Dein 5-Schritte-Plan für echte Veränderung

Es gibt Momente im Leben, die uns wachrütteln. Für mich war einer dieser Momente eine Abfindungsrunde vor einigen Jahren bei meinem Ex-Arbeitgeber. Es war kurz vor der Corona-Krise, und als klar wurde, dass ich verschont blieb, war ich erleichtert und erschüttert zugleich. Denn ich hatte keine Ahnung, was ich hätte machen wollen, wenn es mich getroffen hätte.

Der Schock saß tief, aber er brachte mich ins Nachdenken – und schließlich ins Handeln.

 

Mein Ziel war klar: Das passiert mir kein zweites Mal. Beim nächsten Mal bin ich vorbereitet. Ich übernehme das Steuer, anstatt passiv mitzufahren. Also begann ich während des Corona-Lockdowns Pläne zu schmieden, Ideen zu entwickeln und Schritt für Schritt meine Zukunft aktiv zu gestalten.

 

Es war ein Weg voller kleiner Schritte: eine liebe Freundin brachte mich auf die Idee, mit einer Weiterbildung zur systemischen Organisationsentwicklerin zu starten. Danach folgte der Aufbau der Funktion der internen Organisationsentwicklerin bei t-online und schließlich einer Führungskraft die Frage beantworten: „Claudi, wofür willst du stehen?“ All diese Schritte haben mich nachhaltig geprägt. 

 

Als im Herbst 2023 dann tatsächlich die nächste Entlassungsrunde verkündet wurde, war ich vorbereitet. Ich hatte einen Plan, meine Strategie war klar und so startete ich ab Frühjahr 2024 Schritt für Schritt in meine Selbstständigkeit als systemische Team. und Organisationsentwicklerin, Trainerin und Coach. 

 

Aber wie schafft man das? Wie kommt man vom Schock zur Klarheit, von der Idee zur Umsetzung? Genau darum geht es in diesem Artikel. Mit einem einfachen 5-Schritte-Plan, der dir hilft, ins Handeln zu kommen und deine Selbstwirksamkeit zu stärken – basierend auf meiner eigenen Erfahrung und meiner Arbeit mit Einzelpersonen und Teams.

 

Schritt 1: Ziel definieren – Klarheit schafft Perspektive

Veränderung beginnt mit einem klaren Ziel. Es reicht nicht zu sagen: „Ich will was Neues machen.“ Dein Ziel muss konkret und positiv formuliert sein, damit es dir wie ein Leuchtturm die Richtung weist.

 

So geht’s:
Stell dir die Frage: Was möchte ich wirklich erreichen? Formuliere es messbar und greifbar.

Beispiele:

  • Nach dem ersten Schock war mir klar: Ich wollte vorbereitet sein, wenn die nächste Abfindungsrunde kommt. Mein Ziel lautete: "Ich entwickle einen Plan B und gestalte bewusst meine berufliche Zukunft."
  • Wenn dein Ziel Stressabbau ist, könnte es heißen: "Ich möchte stressfreier leben und mir jeden Tag 20 Minuten Zeit für mich nehmen."

Ein klares Ziel gibt dir Orientierung – egal, ob du dich beruflich umorientieren möchtest oder endlich wieder Zeit für dich selbst finden willst.

 

Schritt 2: Dein Warum finden – der Motor deiner Veränderung

Ein Ziel ohne ein starkes Warum ist wie ein Auto ohne Benzin. Dein Warum ist die innere Motivation, die dich auch dann weitermachen lässt, wenn es schwierig wird.

 

So geht’s:
Frage dich:

  • Warum ist mir dieses Ziel wichtig?
  • Was wird sich in meinem Leben verändern, wenn ich es erreiche?

Beispiele:

  • Ich wollte nie wieder das Gefühl haben, ausgeliefert zu sein. Mein Warum lautete also: "Ich möchte meine berufliche Zukunft in die eigene Hand nehmen und aktiv sowie selbstbestimmt gestalten"
  • Für Stressabbau könnte das Warum lauten: "Ich möchte gelassener mit Herausforderungen umgehen und mehr Energie für meine Familie haben."

Schreibe dein Warum auf. Mach es sichtbar. Es ist dein Anker, wenn der Alltag mal wieder chaotisch wird.

 

Schritt 3: Kleine Schritte planen – Der Schlüssel zur Umsetzung

Große Ziele können überwältigend wirken. Der Schlüssel ist, sie in kleine, machbare Schritte zu zerlegen. Es sind die kleinen Schritte, die dich ins Handeln bringen und dir zeigen, dass Veränderung möglich ist.

 

So geht’s:
Überlege dir: Was ist der erste kleine Schritt, den ich heute tun kann?

Beispiel:

  • Ich wusste, dass ich mein Ziel nicht auf einmal erreichen konnte. Also habe ich es in kleine Schritte zerlegt: Während des Lockdowns habe ich Ideen gesammelt, Perspektiven ausgelotet und mich schließlich lautete der erste Schritt: "Ich mache eine Weiterbildung zur systemischen Organisationsentwicklerin." 
  • Ein erster Schritt für weniger Stress könnte sein: "Starte mit 5 Minuten bewusster Atmung am Morgen."

Der erste Schritt mag klein wirken, aber er ist entscheidend. Er bringt dich in Bewegung.

 

Schritt 4: Fortschritte feiern – Motivation durch Anerkennung

Jeder Schritt zählt – und jeder Schritt sollte gefeiert werden. Positive Verstärkung motiviert und stärkt dein Vertrauen in dich selbst.

 

So geht’s:
Reflektiere regelmäßig: Was hast du erreicht? Teile deine Erfolge mit anderen, um sie noch bewusster wahrzunehmen.

Beispiel:

  • Ich habe bewusst innegehalten, um meine Fortschritte wahrzunehmen: Der Abschluss der Weiterbildung, der schrittweise Aufbau der internen Funktion als Organisationsentwicklerin – erst mit 30 % meiner Zeit, dann mit voller Verantwortung. 
  • Für Stressabbau könnte das heißen: "Heute habe ich meine Pausen eingehalten und mich dabei wirklich entspannt."

Feiere kleine Erfolge – sie sind die Grundlage für große Veränderungen. Sie motivieren dich und zeigen dir, dass du auf dem richtigen Weg bist. 

 

Schritt 5: Ziel-Pose & Anker nutzen – Embodiment aktivieren

Dein Körper kann ein mächtiges Werkzeug sein, um Veränderung zu unterstützen. Embodiment verbindet dein Ziel mit einer körperlichen Haltung, die das Gefühl des Erfolgs verankert.

 

So geht’s:
Stelle dir vor, wie du dich fühlst, wenn du dein Ziel erreicht hast. Nimm die Haltung ein, die zu diesem Gefühl passt.

Beispiel:

  • Meine Ziel-Pose startet in meinem Kopf: Ich sehe mich vor meinem inneren Auge, wie ich locker, gelassen und humorvoll einen Workshop moderiere. Neben mir ist ein von mir gestaltetes Flipchart. Meine Hand ruht am Flipchart-Ständer, ich stehe aufrecht, den Teilnehmenden zugewandt und lächle. Ich bin voller Energie und habe das Gefühl, dass ich von innen heraus leuchte.

    Aber es bleibt nicht bei der Vorstellung. Diese Pose nehme ich auch in der Realität ein – vorab zur Vorbereitung, um mich auf den Workshop einzustimmen, und live während der Moderation. Mein körperlicher Anker ist dabei stets die Hand am Flipchart-Ständer. Durch diesen Anker kann ich das Gefühl jederzeit abrufen. 

  • Deine Ziel-Pose könnte so aussehen: Stell dir vor, wie du entspannt und gelassen auf deinem Balkon sitzt, tief durchatmest und dich vollkommen ruhig fühlst. Dann setz dich tatsächlich so hin: mit aufrechter Haltung, entspannten Schultern und einem bewussten Atemrhythmus. Vielleicht legst du dir eine Hand auf die Brust, spürst deine bewusste Atmung so noch besser und setzt dir so einen Anker, den auch du jederzeit überall abrufen kannst. 

Wiederhole diese Pose regelmäßig, um das Gefühl von Erfolg und Gelassenheit zu verankern – egal, wo du gerade bist.

 

 

Veränderung ist möglich – wenn du sie steuerst

Veränderung ist kein Selbstläufer. Sie braucht Klarheit, Motivation und kleine Schritte. Mein Weg hat mich gelehrt, wie kraftvoll es ist, das Steuer selbst in die Hand zu nehmen – sei es beruflich oder privat.

 

 

Wie sieht dein erster Schritt aus? Finde dein Ziel, entdecke dein Warum und fang an – Schritt für Schritt. Veränderung beginnt jetzt.